Öffnungszeiten

Mi–Fr 10–17
Sa 13–18h
So u. Feiertags 11–18h


Eintritt frei!

Takao Hashimoto & Yu Kodama

Unsichtbar – Junge Fotografie aus Japan

17/05–10/06/2012

Künstler*innen

  • Yu Kodama
  • Takao Hashimoto

Der Wolfsburger Künstler Marek Benczewski hat die beiden japanischen Künstler Yu Kodama und Takao Hashimoto eingeladen im Raum für Freunde des Kunstverein Wolfsburg unter dem Titel unsichtbar [jap. 見えない] ihre Arbeiten zu präsentieren. 2009 reiste er nach Japan und intensivierte in den darauffolgenden Jahren den freundschaftlichen Kontakt zu den beiden Fotografen. Deren künstlerische Wege treffen sich in dem Versuch, das Verborgene, Ungreifbare und Unbegreifliche in ihren analogen Schwarz-Weiß-Fotografien erkennbar zu machen.

Yu Kodama thematisiert vor allem die Metropole Tokio als einen urbanen Ort, an dem, bedingt durch die hohe Bevölkerungsdichte, die, in Japan so wichtige, respektvolle Zurückhaltung manchmal einer Nichtbeachtung gleicht. In seiner Serie 2,5 dimensions scheinen nur noch die direkten Blicke der Models auf den Werbeplakaten Gefühle ausdrücken zu können. Dagegen sind die Orte in Takao Hashimotos Arbeiten unbestimmt. Seine festgehaltenen Motive sind oft versunken in einer Kunstwelt, aus der sie nur schemenhaft hervortreten. Der Mensch als Individuum bleibt dem Betrachter verborgen.

Der Tsunami und die nukleare Katastrophe von Fukushima im letzten Jahr haben die beiden Japaner tief getroffen. Takao Hashimoto hat sich speziell für die Ausstellung in Wolfsburg in der Installation glassboat mit den tragischen Ereignissen an Japans Westküste auseinandergesetzt. Die Installation besteht aus 19009 Glaskugeln, die symbolisch die Zahl der 19009 Seelen der Menschen aufgreifen, die bei der Katastrophe in Japan ums Leben gekommen sind. In ihnen segelt ein mit dünnem Stoff bespanntes Boot. Die Fragilität der Materialien, die aus der traditionellen japanischen Handwerkskunst stammen, beinhaltet den Gedanken einer drohenden Zerstörung. Die, das Boot umgebenden Schwarz-Weiß-Fotografien sind in Fukushima entstanden. Auf ihnen hat der Künstler die Spuren der Folgen von Radioaktivität, als eine unsichtbare zerstörerische Kraft, kenntlich gemacht.