Die geschätzte 13 Millionen Metropole Buenos Aires, Hauptstadt von Argentinien, ist eines der begehrtesten Reiseziele von Europäern in Lateinamerika. Neben Tangofans und Austauschstudenten sind es vor allem auch Kunst- und Kulturschaffende, die sich dem Reiz dieser Großstadt, gerne auch länger als für einen touristischen Besuch, hingeben. Die Erlebnisse in der Stadt finden sich häufig in ihren Werken wieder, doch auch in Buenos Aires beheimatete Künstler und Künstlerinnen fokussieren in ihren Arbeiten die Eigenheiten des Ortes. Die Ausstellung „Buenos Aires – Geschichten von den Straßen“ möchte die Stadt anhand von künstlerischen Arbeiten, die sie thematisieren, erlebbar machen.
Die Themen der Werke sind vielfältig: die Geschichten hinter den Videos, Fotografien und Gemälden handeln von modernistischer und identitätstiftender Architektur, von französischen Parkanlagen und dem ökologischen Zustand des Matanzas-Riachuelo Flusses, der zu den kontaminiertesten Gewässern der Welt zählt. Andere wenden sich der Historie der Stadt bis zur Gründung zu und dem Befinden von Bewohnern, die sich noch immer als Immigranten aus Europa fühlen. Der Betrachter wird mit aktueller Stadtplanung wie der Umgestaltung des Hafenterrains Puerto Madero in einen Bürokomplex konfrontiert und lernt die genaue Bezeichnung der an allen Laternen verwendeten Farbe kennen. Und dann erscheint Buenos Aires im Film, als Kulisse für eine Reihe von Musikclips, in einem Spielfilm und als aufwendiger Zeichentrickfilm, zusammengesetzt aus Streetartmotiven.
Die Ausstellung schafft so ein Abbild der Stadt, ihrer Geschichte und ihres Alltagslebens, das sich durch den künstlerischen Blick unterscheidet von gängigen Klischees. Die Kombination der Wahrnehmungen von ständigen Bewohnern und Gästen vermischt innere und äußere Sichtweisen und damit Idee und Wirklichkeit eines Ortes.