Öffnungszeiten

Mi–Fr 10–17
Sa 13–18h
So u. Feiertags 11–18h


Eintritt frei!

„Strenges Maß“, Ausstellung des Kunstverein Wolfsburg im Schloss Wolfsburg, 1971; Fotograf: Klaus Gottschick/IZS

Ansichtssache. Ausstellungsfotografie als Medium des Wandels

26/05–06/08/2023

kuratiert von Dr. Alexander Kraus

Wenn das Wolfsburg der Nachkriegszeit eines ganz sicher nicht war, so ein Zentrum der Kultur. Um diese Leerstelle zu füllen, initiierte der VW-Generaldirektor Heinrich Nordhoff in den 1950er Jahren eine Reihe von Kunstausstellungen in der sich noch im Aufbau befindlichen Stadt. Denn „Kunstverständnis und Kunstgenuss“ sollten, wie er in seiner ersten Eröffnungsrede formulierte, „nicht das Vorrecht einiger weniger sein, sondern für jeden Schaffenden die notwendige schöne Ergänzung tätiger Arbeit“. So richteten sich die Ausstellungen vorrangig an die Werksangehörigen und ihre Familien. Die bis 1967 insgesamt acht realisierten Ausstellungen von Franz Marc über Albrecht Dürer bis hin zu Vincent van Gogh dienten darüber hinaus der Identitätsbildung von Werk und Stadt. Obgleich sie sichmitunter zu wahren Publikumsmagneten entwickelten, die Wolfsburg auf der kulturellenLandkarte der Bundesrepublik verorteten, war die gezeigte Kunst doch fernab von dem, was man gemeinhin „am Puls der Zeit beschreiben würde.

Diesem Ansinnen, der zeitgenössischen Kunst nachzuspüren, sie zu zeigen und zu vermitteln,folgte ab 1959 und damit parallel zu den großen Kunstausstellungen des Werks der Kunstverein Wolfsburg. Die überlieferte Dokumentations- und Pressefotografie zu den präsentierten Ausstellungen verdeutlicht dies auf vielfache Weise. Ob die Kunst, die auf ihr zu sehen ist, das Publikum, das diese adressierte, die Botschaft, die die ausgestellten Werke transportierten, oder die Form der Kunstbetrachtung selbst – überall tritt die Ausstellungsfotografie als Medium des Wandels in Aktion. Letztlich wird auch sie mutiger in der Begegnung mit der zeitgenössischen Kunst und eröffnet andere, neue Perspektiven.