Der „arti“ ist ein Kunstpreis speziell für Wolfsburger Künstler und Künstlerinnen, der auf einem thematischen Wettbewerb beruht und weniger dazu konzipiert wurde, eine Elite der Besten herauszubilden als die bildenden Künstler Wolfsburgs an sich zu stärken. Dies bedeutet, dass die Teilnahme kein Studium an einer Kunsthochschule voraussetzt, sondern alle künstlerisch Schaffenden angesprochen werden sollen.
2016 vergibt der Kunstverein Wolfsburg den „arti“ nun zum sechsten Mal. Der Preis wird alle zwei Jahre ausgeschrieben und ist zu einer festen Größe in Wolfsburg geworden. Die vorangegangenen Preisverleihungen und Ausstellungen haben gezeigt, dass dieser lokale Kunstpreis die hiesige Szene in der Tat unterstützt. Der Gewinn des „arti“ war für den Lebensweg der Preisträger durchaus förderlich. Zudem unterstreicht der „arti“, dass Wolfsburg nicht nur eine Stadt ist, die mit bedeutenden Ausstellungen in Kunstmuseum, Kunstverein oder in der Städtischen Galerie aufwarten kann, sondern selbst eine vitale Kunstszene besitzt, die Werke von hoher Qualität und ästhetischer Ausdruckskraft hervorbringt. Dies wird durch die Herstellung eines Katalogs, der die Shortlist der Wettbewerbsteilnehmer repräsentiert, unterstrichen. Der „arti“ trägt dazu bei, dass sich das Image von Wolfsburg dahingehend verändert nicht mehr nur als eine Wirtschaftsmetropole wahrgenommen zu werden, sondern auch als eine Stadt der Kunst.
Die Themen des „arti“-Wettbewerbs haben in der Vergangenheit stets zu einer großen Beteiligung animiert – Begriffe, die in die verschiedensten Richtungen interpretiert werden können: abstrakt und realistisch, ironisch und ernsthaft, kritisch oder poetisch, bildeten seinen Ausgangspunkt.
Das Thema des Wettbewerbs 2016 lautet diesmal „Ich bin so frei“. Diese Redewendung bedeutet ursprünglich, ein Angebot anzunehmen. Für uns ist das Thema aber weiter gefasst. Der Freiheitsbegriff, der in der Politik durch neue Grenzkontrollen wieder in der Diskussion steht, oder auch Freizügigkeit im Kontext von Sexualität sind Assoziationen, die „ich bin so frei“ hervorrufen kann. Damit wurde auch eine Brücke zum Jahresthema des Kunstverein Wolfsburg geschlagen, welches 2016 „Sexualität in der digitalisierten Kultur“ heißt. Auch diesmal haben wieder viele der 43 Künstlerinnen und Künstler, die an dem Wettbewerb teilgenommen haben, speziell für die Ausschreibung neue Werke hergestellt. Eine Jury aus regionalen und überregionalen Akteuren der Kunstszene sichtete die abgegebenen Arbeiten und erstellte eine Shortlist.
Die Jury 2016 bestand aus: Dr. Jule Hillgärtner – Leiterin Kunstverein Braunschweig; Dr. Annett Reckert – Leiterin Städtische Galerie Delmenhorst; Christin von Behrbalk – Künstlerin/BBK Braunschweig; Dr. Justin Hoffmann – Leiter Kunstverein Wolfsburg.