Öffnungszeiten

Mi–Fr 10–17
Sa 13–18h
So u. Feiertags 11–18h


Eintritt frei!

Christian Dootz

13/09–13/10/2013

Der Begriff „Expanded Cinema“ wurde in den 1960er und 1970er Jahren erfunden um die Erweiterungen des Filmischen durch Elemente des Performativen, der Rauminstallation oder der Multimedia-Show, vor allem unter Verwendung neuer technischer Möglichkeiten, zu beschreiben. Das sinnliche Gesamterlebnis des Betrachters sowie das Durchbrechen von Grenzen des Mediums standen im Vordergrund. Christian Dootz sieht hier Parallelen zu seiner fotografischen Arbeit und hat daher die Begriffsschöpfung der „Expanded Photography“ geprägt. Er entwickelt mit seinen panoramaartig zusammengesetzten Fotografien mehrdimensionale begehbare Installationen, die man sich bewusst „erläuft“. Die Bewegung entsteht somit auf Seiten des aktiven Betrachters und nicht durch Montage und den Projektionsapparat wie beim Film. Die Fotografie-Streifen von Christian Dootz präsentieren die dargestellten Personen und Dinge gleichzeitig. Dennoch erkennt der Betrachter Bezüge zur Erzählstrategie des Films, der beispielsweise durch Nahaufnahmen einzelne Objekte mit Bedeutung aufladen kann oder durch Schwenks eine ganzheitliche Raumerfahrung erzeugt. Obwohl eigentlich stillgestellt erhalten Christian Dootz‘ Fotografien durch die Referenz zu diesen Stilmitteln eine dynamische Raum-Zeit-Struktur. Seine Sicht auf die Dingwelt ist dabei von einem forscherischen Blick geprägt. Die Wahl der Perspektive und die überdimensionale Abbildung der realitätsnahen Situation zeigen die Neugier auf das Entdecken von optisch Unbewusstem innerhalb alltäglicher Lebensräumen oder spezieller Orte. Im Raum für Freunde wird der Braunschweiger Fotograf mit dieser Methode des „Raumscanns“ nach dem Entstehungsort von Erfindungen, Identität und Erkenntnissen suchen. Der moderne Laborraum ist dabei ebenso von Interesse wie der Mythos vom Erfinder als magischer Figur.