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Eintritt frei!

Il-Jin Atem Choi

Schlumpf Peter Returns

21/07–12/08/2012

Joseph A. Schumpeter, einer der wichtigsten Ökonomen des 20. Jahrhunderts, prägte den konzeptuellen Begriff der schöpferischen Zerstörung. Er definierte das Wirtschaftssystem als lebendigen Kreislauf, der aus der Destruktion Innovation und produktives Wachstum erzeugt. Der Angst vor der Zerstörung steht dabei die Berufung auf die Dynamik des Prozesshaften entgegen. Der Frankfurter Künstler und Betriebswirt Il-Jin Atem Choi erschafft mit seiner Referenz auf Schumpeter einen Querverweis, der die Überlagerung systemimmanenter Strukturen von Kunst und Kapitalismus augenzwinkernd hinterfragt. In perfekt gesprayter Trompe-l’oeil-Manier gestaltet er im Raum für Freunde des Kunstverein Wolfsburg seine Wandarbeit. Die Erkenntnis, dass der Perfektion nur allzu oft die Zerstörung nachfolgt, bezieht Il-Jin A. Choi nicht nur aus seinen Erfahrungen aus der Graffiti- Szene sondern auch aus dem Kunstkontext. Nach Ausstellungsende werden insbesondere in situ-Arbeiten ausgestrichen und der Ausstellungsraum wird wieder zum White Cube. Im Rahmen der Finissage wird daher Joseph A. Schumpeters Wiedergänger Schlumpf Peter in einem performativen Akt die befreiende Zerstörung des Kunstwerks gemeinsam mit den zur Partizipation eingeladenen Besuchern zelebrieren.

Der Widerstreit zwischen planbarer Komposition und der Dynamik chaotischer Zufallselemente kennzeichnet das gesamte künstlerische Schaffen von Il-Jin Atem Choi. Die Leinwand- und Papierarbeiten, die ergänzend zu der Wandarbeit gezeigt werden, loten in diesem Sinne das Verhältnis von Fläche, Raum und bewegter Linie aus. Kleine Rinnsale aus schwarzer Tusche oder Wasser suchen sich einen Weg über die freie Fläche und ergeben ein subtiles Gefüge, welches die bereits vorhandene Papierstruktur neu definiert.