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Eintritt frei!

Yoko Haneda

Hidden Surface

23/07–12/09/2021

Verhüllungen verhindern nicht die Wahrnehmung eines Gegenstandes, sie verändern sie. „Zellstoffplatten, aus denen sich ganz leicht Reliefs von Schieferplatten, aufgeschlagenen Büchern, einer Leinwand, abheben, regen die Imagination der verborgenen Objekte an“ schreibt Yoko Haneda, und visualisiert in einer Werkgruppe Momente dieses Wahrnehmungsübergangs. Die Serie trägt den Titel hidden surface, was darauf verweist, dass es sich hier um eine Art Verdoppelung von Oberflächen handelt: die Oberflächen der verdeckten Gegenstände und die neuen Oberflächen als Resultate der künstlerischen Praxis. Das äußere Erscheinungsbild der Dinge wird von der Künstlerin reduziert, konzentriert und auf wenige Formelemente beschränkt. Ihre Arbeiten sind weiß, ohne jede Farbnuance.
Da es sich bei den Objekten, die Yoko Haneda verhüllt, vielfach um Bücher handelt, kommt in der Rezeption ihrer Werke der Aspekt eines nicht mehr lesbaren Textes hinzu und damit Emotionen wie Neugier oder Enttäuschung. Die Gestalt der Bücher ist noch erkennbar, aber ihr Inhalt kann nicht gelesen werden. Die Ausstellung von Yoko Haneda knüpft damit inhaltlich an die Arbeiten von Hae Kim an, der in seiner vorausgegangenen Ausstellung im Raum für Freunde einen Werkszyklus zeigte, der auf dem Abschleifen und damit Unlesbarmachen von Büchern basiert. Sie wählt jedoch eine Form der Umsetzung, die die Möglichkeit des Reversiblen beibehält. Auch bei Yoko Haneda geht es um die Transformation von alltäglichen Dingen in Werke der Kunst.

Yoko Haneda (*1941 in Tokyo) studierte Freie Kunst und Kunstpädagogik an der Tama Universität der Kunst, Tokyo und visuelle Kommunkation an der Gesamthochschule Kassel. Sie lebt und arbeitet in Wolfsburg. Ihre Werke waren unter anderem in Einzelausstellungen in Tokyo, Kassel und Tsuruga sowie in einer Vielzahl an Gruppenausstellungen im In- und Ausland zu sehen.