Öffnungszeiten

Mi–Fr 10–17
Sa 13–18h
So u. Feiertags 11–18h


Eintritt frei!

Beatrix Szoerenyi; Zeichnung

Faulheit / Restség

Das Ende der Faulheit

01/06–12/08/2007

Künstler*innen

  • Lisa Domin
  • Katharina Dörr
  • Katrin Koslowski
  • József Tillmann
  • János Sugár
  • Hannes Böhringer
  • Gergely Szatmári
  • Dunja Evers
  • Dominika Tihanyi
  • Thomas Kapielski
  • Sarolta Ember
  • SchülerInnen des Theodor-Heuss Gymnasium Wolfsburg
  • Tibor Gyenis
  • Viola Vahrson
  • Barbara Sturm
  • Beatrix Szörényi
  • Barbara Antal
  • Anke Hagemann
  • Alida Kovács

Kuratiert von Viola Vahrson und Justin Hoffmann

Faulheit ist eine Ausstellung im Rahmen des Forschungsreise-Projekt In den Architekturen des Alltags. Gewohnheit, Faulheit, Muße der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig und der Moholy-Nagy Universtity of Art and Design Budapest.

Im Nichtstun verbirgt sich oft eine stille Renitenz gegen die Zumutungen des gewöhnlichen Lebens, gegen die Vereinnahmung von einer immer mehr fordernden Wirtschaft. Es gibt das von außen aufgezwungene Nichtstun, die Freizeit mit ihrer Verführung zur Passivität, zum Konsum und den unfreiwilligen Verlust der Arbeit, das Abgleiten aus der gewohnten Ordnung des Alltags in Gleichgültigkeit, Verzweiflung, Verwahrlosung und Verbrechen. Im Thema Faulheit spiegelt sich die Krise des Arbeitsbegriffs: Nicht nur gibt es zu wenig Arbeit für alle, sie gewährleistet auch nicht mehr von selbst Emanzipation, Fortschritt und Bildung, wie das 19. Jahrhundert glaubte. So rückt die Last der Arbeit wieder in den Vordergrund und mit ihr die Lust, sie abzuwerfen.
Die Faulheit, das zähe Festhalten an Gewohnheiten, verteidigt modernisierungsbedrohte Residuen, die unauffällig wirksam geblieben sind. Werden sie entdeckt, erscheinen sie nur noch als Rückständigkeiten. Doch das könnte täuschen. Deshalb sollen sie selbst im Spiegel der Trägheit und des Müßiggangs auf dem Feld einer anderen Kultur beobachtet werden.
Um die verschiedenen Spielarten des Nichtstuns, wie Faulheit, Langeweile und Muße, praktisch zu untersuchen haben sich 18 Kulturschaffende, Künstler, Schriftsteller und Wissenschaftler verschiedener Generationen aus Ungarn und Deutschland in einer Zeitspanne von drei Monaten auf Reisen begeben.
Bevor es auf die Reise ging, führten ein Workshop (09. Februar 2007) und ein Symposium (10. und 11.02) in der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig in das Thema ein. Im Anschluss an die Reisen findet im Kunstverein Wolfsburg nun die Ausstellung statt. Hier werden Ergebnisse der Reise in die Faulheit gezeigt. Im September wandert die Ausstellung nach Budapest und wird dort in der am Moszkva Platz liegende neuen Universitäts-Galerie PONTON gezeigt. Parallel zur Ausstellung findet in Budapest eine Veranstaltungsreihe statt, die das Thema um weitere Aspekte ergänzt. Eine Publikation, die das gesamte Projekt dokumentiert, erscheint voraussichtlich im Herbst 2007.

Die Ausstellung findet im Rahmen des Reiseforschungsprojekts »In den Architekturen des Alltags: Gewohnheit, Faulheit, Muße« statt, einer Kooperation der HBK Braunschweig und der Moholy-Nagy University of Art and Design, Budapest, gefördert durch Bipolar deutsch-ungarische Kulturprojekte. Bipolar ist ein Initiativprojekt der Kulturstiftung des Bundes.