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Influencer, Fotofilter und digitale Welten

_____mit einer Gruppe Konfirmand*innen der Nordstadtgemeinde Wolfsburg

02/03–10/03/2019

Ein Vermittlungsprojekt zu der Ausstellung SPIRITUAL*DIGITAL

In dem Projekt „Influencer, Fotofilter und digitale Welten“, das mit einer Gruppe Konfirmand*innen der Nordstadtgemeinde Wolfsburg und der Pastorin Uta Heine durchgeführt wurde, ging es um den Vergleich des eigenen Handelns in der Virtualität mit dem im irdischen Dasein. An zwei Konfi-Wochenenden war die Gruppe zu Gast im Kunstverein und aufgefordert sich mit dem eigenen digitalen (Konsum)Verhalten auseinanderzusetzen.

Was konsumiere/nutze ich in der digitalisierten Welt?

Wie konsumiere/nutze ich digitale Angebote?

Was mach ich da genau?

Bin ich Teil einer großen Follower-Gemeinde und warte gespannt auf die wöchentlichen Botschaften meine*s*r Top-Influencer*s*in?

Gehe ich im Online-Spiel übers Wasser?

Oder baue ich mir dort in wenigen Tagen eine neue Welt?

Die begriffliche Nähe zu religiösen Phänomenen ist dabei bewußt gewählt.

Denn, so Pfarrerin Heine, die Entscheidung für die Konfirmation ist eine Entscheidung für Jesus. Und dieser war schon vor rund 2000 Jahren ein Influencer mit zahlreichen Followern….

Doch was bedeutet folgen? Was bedeutete es damals und was heute? Würde man seinem*r Influencer*in heute auch unter Lebensgefahr folgen……oder eher nicht? Und was genau ist heute folgenswert? Eine bestimmte Einstellung? Ein Lifestyle? Werte? Waren? Taten?

Die Antworten auf diese Fragen wurden in Form von digitalen Collagen und persönlichen Statements gegeben.

Hierfür wurden fotografierte Silhouetten von allen Teilnehmenden digital mit den Logos der Apps versehen, die die jeweilige Person am häufigsten nutzt. Mit einem kurzen Statement teilten die Teilnehmenden entweder ihren Anspruch an Digitalität und dortiges Verhalten mit, oder gaben einen Hinweis auf den eigenen moralischen Kompass bezogen auf Inhalte im Internet.

Im Vorstellungsgottesdienst der Konfirmand*innen in der St. Marien Kirche, unweit von Schloß und Kunstverein, wurde dann beides performativ zusammengeführt. Die Konfirmand*innen betraten nacheinander ein Podest vor einer Leinwand im Altarraum und die jeweilige collagierte Silhouette wurde in Originalgröße auf den Körper projiziert. In dieser Zeit lasen alle auch ihr persönliches Statement über ein Mikrofon vor. Die Projektionen fanden nicht unter dem Klarnahmen der  Konfirmand*innen statt sondern unter ihren am häufigsten genutzten Nick-Names.

So fand eine Kombination der eigenen Person mit dem virtuellen Pendant statt, was nicht nur das Konzept dieses Projekts aufgreift und physisch erfahrbar macht, sondern auch eine Referenz zu den in der Ausstellung spiritual*digital zu sehenden Projektionsarbeiten von Philip Geist darstellte.